Das Englische Vollblut

Die Zucht der Vollblüter geht bis ins späte 17. Jahrhundert zurück. Importierte Hengste aus dem Orient wurden mit britischen Galloway-Stuten und Stuten des Königshauses gekreuzt, um ein ausdauerndes und schnelles Rennpferd zu züchten.

Obwohl knapp 100 orientalische Hengste zu Zuchtbeginn um 1750 eingesetzt wurden, setzten sich Darley Arabian, Byerley Turk und Goldophin Barb als Stammväter der Rasse durch. Die Nachfahren der anderen orientalischen Hengste verliefen sich. Die Zahl der Stammmütter beläuft sich hingegen auf ca. 30 Tiere. Neben dem Arabischen Vollblut sollen auch Achal Tekkiner und Berber Vorfahren des Englischen Vollbluts sein.

Erstmals konsequent festgehalten wurde die Englische Vollblutzucht im Jahr 1793: In denGeneral Stud Books wurden sämtliche Stuten und Hengste der Englischen Vollblut-Zucht vermerkt. Um heute in diesem Buch aufgenommen zu werden, muss nachgewiesen sein, dass die Vorfahren der letzten acht Generationen des Vollblüters ebenfalls Vollblüter waren.

Heute sind die Englischen Vollblüter weltweit beliebt und auf jeder Rennbahn zu finden. Aktuell werden weltweit ca. 200.000 Mutterstuten zur Zucht eingesetzt, 2.000 davon in Deutschland.

 

Das inzwischen weltweit vertretene Englische Vollblut hat sich vor allem als schnellste Pferderasse der Welt einen Namen gemacht. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 60 km/h hat es die Rennbahnen der Welt für sich erobert. Auf kurze Distanz wurden in Einzelfällen sogar Geschwindigkeiten knapp über 70 km/h gemessen.

Verantwortlich für diese Rekorde ist neben der langen, flachen und raumgreifenden Bewegung vor allem die muskulöse und kräftige Hinterhand der Vollblüter. Neben den körperlichen Merkmalen hat natürlich auch das leistungsbereite, temperamentvolle und ausdauernde Wesen dazu beigetragen, dass das Englische Vollblut den Rennsport dominiert.

Dieses Wesen ist es aber auch, was Englische Vollblüter nicht immer leicht zu händeln macht. Besonders junge Pferde neigen zu nervösem und schreckhaften Verhalten und sind nicht immer leicht im Umgang. Man sollte stets behutsam und bedacht, aber auch kompetent und bestimmt mit den sensiblen Pferden umgehen. Zudem ist das leistungswillige Pferd sehr intelligent und auch menschenbezogen – vorausgesetzt, der Mensch behandelt sie mit genügend Feingefühl.

Schaut man sich die Liste bekannter Rennpferde an, sind die meisten der Pferde Englische Vollblüter. Doch nicht nur im Rennsport weiß das Englische Vollblut zu überzeugen: Auch bei Vielseitigkeitswettkämpfen räumte die schnellste Pferderasse der Welt bedeutende Preise ab. Ebenso kann es im Dressurviereck und auf dem Springplatz zu Höchstleistungen.

Neben ihrer sportlichen Komponente werden Englische Vollblüter auch zur Veredlung von Pony- und Warmblutrassen eingesetzt und auch als Freizeitpferd wird der Vollblüter immer beliebter.


Stockmaß:

Gewicht:

Fellfarben und Zeichnungen:



Aussehen:

 

 

 

 


Charakter und Wesen:

 

 

 

Typ/ Art:

Herkunft

152 – 173 cm

ca. 500 Kg

In der Regel Braune oder Füchse, doch auch Schimmel und Schwarze kommen vor. Abzeichen sind erlaubt.

eleganter, wohlproportionierter Körperbau; edler Kopf mit großen Augen und Nüstern; hohe Kuppe, kräftige Hinterhand

leistungsbereit, temperamentvoll, intelligent, Sport-, Renn- und Freizeitpferd

Vollblut

Großbritannien